Sonntag, 26. Februar 2012

Dame, König, As, Spion

"Dame, König, As, Spion" - "Tinker Tailor Soldier Spy" ist ein Film von Tomas Alfredson aus dem Jahr 2011. Das Drehbuch stammt von Bridget O'Connor und Peter Straughan und basiert auf dem gleichnamigen Roman von John le Carré.

Die Handlung spielt Anfang der Siebziger Jahre in London. Control (John Hurt) ist der Chef des Secret Service, intern nur "Circus" genannt. Er ist davon überzeugt, dass es einen Maulwurf in seiner Nähe gibt, der Informationen an die Russen weitergibt, speziell an den geheimnisvollen "Karla", einen russischen Top-Spion, dessen wahre Identität niemand kennt. Einer seiner fünf engsten Mitarbeiter muss der Verräter sein. Da wären also Percy Alleline (Toby Jones), Toby Esterhase (David Dencik), Roy Bland (Ciarán Hinds), Bill Haydon (Colin Firth) und George Smiley (Gary Oldman).

Control vertraut sich dem Agenten Jim Prideaux (Mark Strong) an, den er nach Budapest schickt, weil dort ein General überlaufen will, der den Maulwurf enttarnen kann. Die Sache läuft jedoch schief, Prideaux wird anscheinend erschossen und Control muss den Secret Service zusammen mit George Smiley verlassen. Smiley versucht ein normales Leben zu führen, allerdings ohne jeden Sinn, da sein Leben bisher nur aus seiner Arbeit bestand und Control stirbt.

Ein paar Monate später taucht der junge Agent Ricki Tarr (Tom Hardy) plötzlich aus der Versenkung auf und bestätigt Controls Verdacht bezüglich des Maulwurfs. Der Regierungsmitarbeiter Oliver Lacon (Simon McBurney) reaktiviert daraufhin George Smiley, um intern Ermittlungen zu führen. An Smileys Seite arbeitet der junge Agent Peter Guillam (Benedict Cumberbatch), der einst für die Einsätze von Ricki Tarr zuständig war.

In mühevoller Kleinarbeit versuchen Smiley und Guillam Licht in die Sache zu bringen und kommen immer öfter mit der Operation "Witchcraft" in Berührung, die von hohen Mitarbeitern des Geheimdienstes geleitet wird und noch einige Bedeutung haben wird. Zugleich findet Smiley heraus, dass der Agent Jim Prideaux wieder in England ist und unter einer neuen Identität als Lehrer arbeitet.

Letztendlich wird Smiley klar, dass "Witchcraft" sein eigentliches Ziel ist. Er nutzt seine Kontakte, um dem Verräter eine Falle zu stellen und kann am Ende den Maulwurf entlarven.

Viel mehr kann und will ich hier nicht verraten, denn die Handlung ist so komplex, das muss man wirklich selbst gesehen haben. Ich kann allerdings kaum in Worte fassen, wie sehr mich dieser Film begeistert hat. Was viele Zuschauer für zu langweilig und uninteressant halten, ist in Wirklichkeit ein Film, der kaum besser sein könnte. Wir haben hier einen großartigen Old-School-Agentenfilm aus der Zeit, als es noch keine Handys und ähnlichen technischen Schnickschnack gegeben hat. Hier agieren noch Menschen und keine Technik.

Der Flair der Siebziger Jahre und des Kalten Krieges sind wunderbar eingefangen, es wird geraucht und getrunken wie verrückt und alles passt genau ins Bild. Die Schauspieler sind ein Traum, angefangen bei John Hurt, über den unglaublich guten Gary Oldman, bis hin zu Colin Firth, alle einsame Klasse. Von den jüngeren Darstellern bleiben besonders Tom Hardy und der hübsche Benedict Cumberbatch im Gedächtnis.

Und doch ist alles, was man über diesen Film sagen kann immer noch zu wenig, denn das ist ein wahres Meisterwerk, das man nicht verpassen sollte. Allein schon das sehr zurückgenommene Spiel von Gary Oldman, der hier nur mit seiner Mimik arbeitet und damit mehr ausdrückt, als andere Darsteller je erreichen können, macht diesen Film zu einem Ereignis, das seinesgleichen sucht.

Ganz, ganz große Empfehlung für einen Film, der mich total überzeugt hat. Eine wunderbare Arbeit von Tomas Alfredson ("So finster die Nacht") und seinem Kameramann Hoyte van Hoytema. Bravo! Auch hier möchte ich auch noch auf den Audiokommentar hinweisen, den Tomas Alfredson zusammen mit Gary Oldman spricht. Sehr empfehlenswert.



Keine Kommentare: