Freitag, 13. August 2010

Bug

"Bug" ist ein Film von William Friedkin aus dem Jahr 2006, basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Tracy Letts, der auch das Drehbuch schrieb.

Die alleinstehende Kellnerin Agnes (Ashley Judd) lebt in einem Kaff in Oklahoma in einem schäbigen Motel. Ihr gewalttätiger Ex-Mann Jerry (Harry Connick Jr.) wurde gerade vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen und belästigt sie. Eines Abends bringt ihre lesbische Freundin R. C. (Lynn Collins) den irgendwie merkwürdigen Peter (Michael Shannon) mit zu Agnes. Agnes bietet Peter an, auf ihrem Sofa übernachten zu können, da er anscheinend keine sonstige Unterkunft hat. Die beiden kommen sich näher, aber am nächsten Morgen steht wieder Jerry im Zimmer und macht Ärger.

Agnes und Peter nähern sich weiter an. Agnes erzählt von ihrem kleinen Sohn Lloyd, der vor zehn Jahren verschwunden ist. Peter war in der Armee und ist der festen Überzeugung, dort zu wissenschaftlichen Zwecken missbraucht worden zu sein. Er leidet an Wahnvorstellungen und glaubt, mit Wanzen infiziert zu sein, die unter seiner Haut leben. Seine Paranoia überträgt sich auch auf Agnes, die einsam und labil ist und mit Peter endlich wieder einen Partner an ihrer Seite hat. Hier treffen zwei verzweifelte Seelen aufeinander. Die beiden schotten sich von der Außenwelt komplett ab und sind von nun an mit der Jagd auf die vermeintlichen Insekten beschäftigt. Das nimmt immer groteskere Ausmaße an und gipfelt in einem mörderischen Finale. Garantiert nichts für schwache Nerven.

Dieser Film lässt einen schlicht und einfach atemlos zurück und geht unter die Haut, im wahrsten Sinne des Wortes. William Friedkin selbst bezeichnet seinen Film als verstörend und dem kann man nicht widersprechen. Die Inszenierung wirkt schon wie ein Kammerspiel, auch weil der Raum sehr begrenzt ist und weil das Stück eben als Theaterstück konzipiert ist. Daran sollte man sich allerdings nicht stören. Die Darsteller sind brillant, vor allem Ashley Judd und Michael Shannon, der seine Rolle bereits auf der Bühne gespielt hat. Ein faszinierender Film, wenn man sich darauf einlassen kann. Ich finde ihn großartig, kann aber auch verstehen, wenn man ihn nicht mag.

Auf der DVD finden sich noch sehr bemerkenswerte Extras mit Interviews der Darsteller und einem ausführlichen Interview mit William Friedkin, dem Regisseur von Filmen wie z. B. "French Connection", "Der Exorzist" oder auch "Cruising". Insgesamt sehr empfehlenswert.

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